In den letzten Jahren hat das Influencer Marketing den Marketingmix der Unternehmen immer stärker geprägt. Zahlreiche Unternehmen sind auf den «Influencer-Zug» aufgesprungen und haben Werbebudgets dorthin verschoben, um mithilfe digitaler Meinungsmacher Produkte und Dienstleistungen zu bewerben. Influencer fungieren als Werbegesichter oder Ambassadoren und sollen das Brand Building positiv unterstützen. Wo vor rund zwei Jahren von Experten noch von einem Milliardengeschäft gesprochen wurde, sehen andere den Trend als längst überholt an. Das Thema bewegt sich zurzeit zwischen erfolgreich und «abgebrüht» und spaltet die Kommunikationsbranche. Während Journalisten fundierte Berichterstattungen bieten und zu einer unabhängigen und seriösen Meinungsbildung beitragen, bröckelt die Glaubwürdigkeit von Influencern, indem sie käuflich sind und lediglich den «oberflächlichen Zeitgeist» repräsentieren. Doch wie kritisch sieht die Zukunft der Influencer wirklich aus?
Ist Influencer Marketing nur noch pure Werbung?
Das finde ich gar nicht. «Pure Werbung» würde nur dann gelten, wenn Brands zu starken Einfluss auf den Content nehmen, den sie dem Influencer anvertrauen. Ein klares Briefing für beide Seiten ist immer ideal, um die Erwartungen festzuhalten. Ein guter Influencer achtet darauf, dass er «trotz» bezahlter Kooperation seinen Stil und seine Glaubwürdigkeit behält. Kurz: Gutes Influencer-Marketing bedingt auch gute Influencer.
Wo siehst du noch Potential beim Influencer Marketing?
Ich glaube, Influencer Marketing wird in Zukunft persönlicher. Ein Influencer wird mit weniger, dafür mit sorgfältig ausgewählten Partnern zusammenarbeiten und das in einer langfristig angelegten Kooperation. Andererseits ist das Gebiet der Microinfluencer auch extrem spannend: Hier besteht grosses Potential für Marken, deren noch kleine, aber meist sehr motivierten und vor allem an Input und Wissen interessierten Followerschaft zu nutzen.
Warum bist du Influencerin oder besser gesagt Content Creator geworden?
Das war eigentlich bloss der natürliche Prozess vom Journalismus ins Web – und auch, weil ich irgendwann mal Lust hatte, mehr zu machen als bloss Inhalte für Kunden zu produzieren. Blog und Instagram sind in erster Linie meine kreative Spielwiese, erst dann kommt das Geld verdienen dazu. Und ich glaube, das sollte bei jedem Content Creator so sein.
Bei unseren ersten digitalen KONTXTALK am 25. Juni ab 18.00 Uhr beantwortet Steffi Hidber weitere Fragen rund ums Influencer Marketing und wird auch Antwort darauf geben, wie sie die Entwicklung des Influencer Marketings in den kommenden Jahren einschätzt. Alle Teilnehmenden erhalten am 25. Juni 2020 einen ZOOM-Link, mit den sie am Talk teilnehmen können. Wir bitten Interessierte, sich bis zum 23. Juni 2020 unter folgenden Link anzumelden:
Bildnachweis: Steffi Hidber / Kontx Kommunikation